Virtuos und feinfühlig

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Sabine Grofmeier an der Klarinette und Nazareno Ferruggio am Klavier spielten im Gartensaal im Schloss Wolfsburg

 

Wer Musik von Top-Instrumentalisten hören möchte, ist bei Konzerten, die von der Kulturabteilung der Italienischen Konsular-Agentur veranstaltet werden, richtig. International renommierte Solisten gastier(t)en im Gartensaal des Schlosses. Am Montag waren dies der Pianist Nazareno Ferruggio und die Klarinettistin Sabine Grofmeier.

Werke von Giuseppe Verdi, von Robert Schuman, Gioachino Rossini und vom sogenannten Vater des „neuen argentinischen Tangos“, Astor Piazzolla, hatte sich das Duo an diesem Abend auf die musikalischen Fahnen geschrieben. Der in Bari geborene Ferruggio ist unter anderem 2007 in Oslo mit dem Franz-Liszt-Preis ausgezeichnet worden, Sabine Grofmeier war viele Jahre Soloklarinettistin der Klassischen Philharmonie in Bonn. Beide haben sich während weltweiter Auftritte musikalische Meriten erworben…

Zum Einhören gab’s Robert Schumanns drei Romanzen op. 94 im Duett, eine Komposition, die klanglich zwischen lebendig und – temporär – getragen anzusiedeln ist. Der akustische Paukenschlag folgte auf dem Fuße, das Piano wurde zum Träger des Aufeinanderprallens der Töne, vom Pianissimo bis zum Fortissimo. Der italienische Komponist Sergio Gianzini (1956), ein Vertreter der Moderne mit all ihren experimentellen, klanglichen Ausdrucksformen, vereinte in seinem Werk „Tema e variazoni“ musikalisches Chaos und melodische Folgen zu einem kontrastiven Ganzen. Nazareno Ferruggio am Flügel kostete diese Herausforderung voll aus.

Zu einem der Höhepunkte des Konzertabends wurde „Rigoletto fantasia“, eine Paraphrasierung für Piano und Klarinette. Sowohl virtuos als auch feinfühlig präsentiert von Sabine Grofmeier und ihrem kongenialen Klavierbegleiter. Die Instrumentalistin trat dem Auditorium in natürlicher, netter und lockerer Art gegenüber. Sie streute bisweilen ein paar heitere Bemerkungen ein, unter anderem jene, dass Verdis „Rigoletto“ in (deutschen) Musikerkreisen des Öfteren als „Riegel-Otto“ verballhornt werde.

Zuhörer Agatino Pesce befand diese Opern-Bearbeitung als „sehr harmonisch“, und deshalb gefiel sie ihm am besten. Peter Sterz schwärmte von zwei großen Künstlern“, und er war mit dem Programm und dessen Bandbreite sehr zufrieden: „So was bekommt man nur selten zu hören.“

 

von Andreas Stolz

SALZGITTER ZEITUNG



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