Was Sabine Grofmeier ihrer Klarinette und Sohm seinem Orchester entlockten,
ging über eine ordentliche Bewältigung dieses anspruchsvollen Meisterwerks
weit hinaus. Lag es an der Klarinettistin, die über eine solche Kunstfertigkeit verfügt,
dass sie ihrem Instrument jede nur denkbare Klangfarbe entlocken kann? Lag es an
den klug gewählten Tempi, die stets dem inneren Atem der Musik zu folgen schienen?

Jedenfalls gelang diesen Musikern etwas, um was sich manch Musikstar vergeblich bemüht:
nämlich jene wunderbare Mischung aus überschäumender Lebenslust und dunkler Melancholie,
scheinbar oberflächlichem Spiel und Gang in die Seelentiefe entstehen zu lassen, die als
„Mozartsche Heiterkeit“ berührt.


Dass Sohm in Sabine Grofmeier als Musikpartnerin einen Glücksgriff getan hatte, wurde einmal
mehr demonstriert bei Morricones Musik zum Film „Die Mission“ und einer Zugabe vom Altmeister
des Tango, Astor Piazzolla: Unglaublich, welche Tangoglut eine Klarinette, die man vielleicht für ein
eher braves Instrument hält, zu entfachen vermag: Die Zuhörer waren am Ende restlos begeistert.

CARL BAERMANN COMPLETE STUDIES op. 64

Was Carl Czerny für das Klavier, ist Carl Baermann für die Klarinette:
Generationen von Schülern wurden mit seinen Werken traktiert.

Sabine Grofmeier hat sich nun als gestandene Solistin in den zweiten
Teil von Baermanns Clarinett-Schule, sein Opus 64, gekniet und daraus
sämtliche Etüden auf einer Doppel-CD eingespielt – Niveau: schwer.
Glücklicherweise hat Baermann viele seiner Übungskompositionen
als Charakterstücke gestaltet.

Grofmeier nimmt geschmeidig die virtuosen Klippen, lässt ihr Instrument
gefühlvoll und warm singen, bei den Etüden mit Klavierbegleitung im
einvernehmlichen Zusammenspiel mit Ulugbek Palvanov. Sie zeigt,
wie vielseitig die Verwandlungskünstlerin Klarinette sein kann…

Clarinet Tales

NOCH MEHR REGENBOGENFARBEN

Jung, weiblich, mit schulterfreiem pinkfarbenen Kleid, dessen
Tüllschal im Wind flattert: um sich mutig ins Getümmel der weiblichen
Klarinettistenriege zu stürzen, sind das geschickt gewühlte Attribute, die
auch im Cover und im Booklet der neuen Grofmeier-SACD den Blick fangen.
Um aber Sabine Meyer, Sharon Kam & Co Paroli zu bieten, braucht es mehr.

Dass Sabine Grofmeier als Instrumentalistin ihnen und anderen jungen Talenten
eine ernsthafte Konkurrentin ist, zeigte sie vor zwei Jahren schon in ihrer ersten CD.
Hier folgt die nächste, welche die frühere in mancher Hinsicht aussticht, schon gleich
mit einer attraktiveren Werkauswahl….

So ist man ist gespannt auf alles, was man von der vielversprechenden
umtriebigen jungen Klarinettendame noch erwarten darf…

Debut

EIN REGENBOGEN DER KLARINETTENKUNST

SABINE GROFMEIER: diesen Namen sollte man sich merken…

Sie ist eine großartige Klarinettistin, die in einem Atem mit Sabine MEYER
und Sharon KAM genannt werden muss; denn es genügen schon die ersten
Takte des WEBER-Duos, um sie als veritable Meisterin ihres Instrumentes zu
erkennnen – die vielen Orchesterengagements, von denen das Booklet
berichtet, beschreiben den fundierten und steten Werdegang, der die
heute 34-Jährige in die erste Klarinetten-Riege gebracht hat …