Brillante Fingerfertigkeit und profunde musikalische Gestaltungskraft

S1_bearbeitet-1„Der guten Eindrücke nicht genug, sorgte die Solistin Sabine Grofmeier in Carl Maria von Webers zweitem Klarinettenkonzert für weitere Lichtblicke, ja Blitze des Abends.

 

Die in Hamburg lebende, freischaffende Klarinettistin war vom ersten Ton des Orchesters an „in“ dieser Musik. Sie füllte den halsbrecherischen Solopart nicht nur in brillanter Fingerfertigkeit, hinreißend strahlendem und auch beim hohen b nie aggressiven Ton aus, sondern begeisterte durch profunde musikalische Gestaltungskraft.

 

Und so war eben nicht das glitzernde Passagenwerk, der schier endlose Atem, in der sie ihre Staccato-Ketten spielte, die Sensation des Abends, sondern die keusch wie im Himmel zelebrierte Romanze, in der sie das Orchester mit gleichem Puls aufmerksam begleitete.

 

Dankbar durfte man auch für die richtige Tempowahl des Finales sein, dass endlich einmal nicht gehetzt wirkte, sondern gemessen-tänzerisch den Polonaisen-Rhythmus verdeutlichte. Spektakulär die Zugabe Shalom Aleichem von Bella Kovacs. Darin ließ Sabine Grofmeier einen authentischen Klezmerton zu den Pizzikati der tiefen Streicher hören, der vom leisen Beginn bis zum überschäumenden Finale die fulminante Ausdrucksbreite dieser Musik vorführt.“

 

von Matthias Gans

NEUE WESTFÄLISCHE



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